In der Reihe „Kunst im Rathaus“ eröffnet Sven Bleckmann den Reigen der Ausstellungen für das Jahr 2025 am Freitag, 24. Januar, 18 Uhr im Trausaal. Bleckmann selbst ist bei der Vernissage anwesend, erläutert seine Kunst gerne persönlich und beantwortet Fragen.
Der freiberufliche Künstler und Livezeichner ist seit über 20 Jahren Trainer in der Personalentwicklung und Dozent. Zeichnen, Malen und Schreiben sind schon seit jeher seine bevorzugt bedienten Genres. Nach einem Studium der Bildenden Kunst war er unter anderem bei der SAP in Walldorf als Trainer und Key Account Manager beschäftigt. Wir haben den „SketchPunk“, wie sich der Künstler selbst bezeichnet, zu seinen Sketchnotes, das sind visuelle Erklärungen von Kernbotschaften, zu seiner Person und zu seiner speziellen Kunst befragt.
Sketchnotes
Die sketchnotes nutzt er unter anderem bei Kongressen und Fachtagungen deren Inhalte als Plakate zusammenzufassen. Eine urbane Note erhalten die liebevoll als „Kritzeleien“ umschriebenen Schnellzeichnungen, wenn ein Motiv die Finger nach dem Bleistift zucken lässt, ein Papier oder sonstiges Trägermaterial hermuss und mit konkret unkonkreten Strichen das Gesehene, Gebäude, Landschaft oder Mensch und Tier fixiert werden. Ist damit ihr Interesse an der Ausstellung geweckt? Tiere und Satire mit oder ohne altmeisterlichen Hintergrund, sind die Inhalte seiner Bilder. Die Besucher, die während der Öffnungszeiten des Rathauses montags bis freitags von 8-12 Uhr und donnerstags zusätzlich von 13.30-18 Uhr, die Bilder anschauen können, erwartet eine wahrlich bunte Schau, bei der es sich lohnt einmal mehr hinzuschauen.
Wels und Bär
Seinen tierischen Protagonisten – Bär und Wels – legt Bleckmann mehr oder minder sinnhafte Worte in die Mäuler, deren Botschaften sich jedoch amüsant flott erschließen. Weshalb es die Tiere sind, die er seine Gedanken transportieren lässt, erklärt der Heidelberger so: „Ich bin von Kindesbeinen an mit dem Angelsport verbunden, Vater und zwei ältere Brüder nahmen mich oft mit“, schildert er. Anglerglück? Wels, Hecht und Zander seien die Raubfische, die Angelnde gerne auf ihrer Fangkarte haben möchten. In seiner Angelphase habe er vielleicht fünf Hechte gefangen. Zander noch gar nicht. Welse nur kleine Exemplare. Beim Angelglück eines Freundes, der einen kapitalen Wels fischte, ergaben sich die ersten Wortspiele: aus Weltklasse wurde WELSklasse, aus WELSklasse der WELSrekord und so fort. Unendlich die Worte deren Bestandteil „Welt“ durch „Wels“ ersetzt werden kann. „Freunde schickten mir unentwegt ihre umgestalteten Wortideen“, erzählt der Künstler, dass mit seinen Karikaturen verbunden daraus ein erster Kalender entstand. Mit dem kuscheligen Braunbären hat es eine andere Bewandtnis.
Das etwas andere Upcycling
Hier kommen antike Gemälde, deren Hochphase der Ansehensgunst oft verstrichen ist ins Spiel, die aber – aus dem Blick von Bleckmann, nur frische Impulse benötigen, damit das Hinsehen wieder lohnt. Neue, malerische Inhalte fügt die nun angeregte „Retterseele“ Bleckmann den Altwerken hinzu und legt aufhübschende Hand an vergilbte Rahmen – Upcycling vom Feinsten. Und Hingucker mit diversen Themen: Mountainbike-Bär, Surf-Bär, Paraglider-Bär und viele mehr tummeln sich nun auf ehemaligen, somit neu gewordenen „Schätzchen“. Geht es um vier Räder an der Karosserie, liebt Bleckmann Oldtimer mit dem Charme des Vergangenen. Der „Künstler aus Leidenschaft“ hat viele Facetten, mal mit Humor, aber auch ernst und tiefgründig, skizziert er sich selbst als „visuellen“ Menschen, dessen Lebensmotto „machen“ sich in der Ausstellung im Plankstadter Rathaus perfekt umsetzen lässt. Schauen sie vorbei und erleben sie die Ausstellung selbst.