Plänkschder WeihnachtsMITTE mit vielen Gästen ein heimeliger Markt von und für Plänkschder
„Was für eine Vielfalt an Angebot“, lobte Kerstin Pfedderer aus Hemsbach als Neuling in Sachen „Plänkschder WeihnachtsMITTE“. Mit einer Freundin ist sie unterwegs, die beim Hobbykünstlermarkt im Gemeindezentrum mitmacht. Klasse sei, dass es Glühweinvariationen nach verschiedenen Rezepten, ebenso beim Punsch gebe: „dazu von der Kartoffel- oder Gulaschsuppe bis zur Bratwurst alles, was der Magen wünscht“, sagte sie lachend und genoss das Ambiente zwischen Karussell, Bühne und acht muggeligen Hütten. Allesamt werden diese Buden von Plankstader Vereinen betreiben, die ihren Erlös der örtlichen Notgemeinschaft spenden. Das ist es, was den Markt anziehend macht: mit Geselligkeit, essen, trinken und feiern ganz nebenbei etwas für die Allgemeinheit tun. Die örtliche Notgemeinschaft hilft unverschuldet in Not geratenen Plänkschdern unbürokratisch.
Genießen und Geselligkeit für die Notgemeinschaft
Mit ihrem Kruuschd & Krempel-Markt tut dies auch die Lokale Agenda, seit einigen Jahren ist es Brauch Restbestände des Markts im September am Weihnachtsmarkt anzubieten. So auch in diesem Jahr. Im Gemeindezentrum indes öffnete sich ein wahrer Markt der Möglichkeiten, den etwa 20 kreative Menschen mit ihren Produkten für Geschenkefinder und Selbstbehalter zum Mekka werden ließen. Ganz viel Wärmendes aus Wolle, Filigranes aus Papier oder Holz und Wichtel – wohl ein Trend 2024 – in Größen von mini bis ganz ordentlich. Mit Überraschungseffekt arbeitet Lena Cherneyko aus Schwetzingen in Papier, etwa bei der Magic-Box, die beim Öffnen einen dreidimensionalen Tannenbaum mit Geschenken zeigt. Naturfarbene Dekorationen zaubern Jennifer Weber, Madeleine Richter und Kathrin Belzer, die zudem Fingerspitzengefühl beim Übertrag geplotterter Schriftzüge und Bilder von der Folie auf diverse Objekte haben. Faltsterne, Schmuck und schmucke Handtaschen sowie Handwärmer aus Fleecestoff machen das Bild und Angebot rund.
Zur runden Sache avancierte auch das Bühnenprogramm, dass von Weihnachtsliedern mit dem Orchester 23 des Musikvereins, über einem niedlichen Auftritt der Kinder aus dem evangelischen Kindergarten bis zum fetzigen Weihnachts-Cover-Mix-Konzert mit Athi Sananikone und seinen Freunden reichte. Für den zweiten Weihnachtsmarkttag waren die Grundschüler der Friedrichschule mit Theatergruppe und Chor und auch Marc Phillips, der Plänkschder Teilnehmer bei The Voice of Germany und einer seiner Schüler, Theo Heck, der für eine Schule in Nepal Spenden sammelte, angekündigt. Viele positive Rückmeldungen gab es für den etwas größeren Platz für den schönen Markt, der mehr Bewegungsfreiheit trotz hoher Besucherfrequenz erlaubte.
„Das Pfandsystem hier sucht auch seinesgleichen“, begeisterte sich ein Gast, denn wer hier einmal seine Tasse am Eingang aus den Händen von Verwaltungsmitarbeitern gegen Pfand bekommen hat, kann den Markt ohne lästiges Anstehen für die Pfandrückgabe genießen. Pfand gibt es ebenfalls am Ein- und Ausgang schnell zurück. Dort werden von Vereinsjugendgruppen die abgegebenen Tassen am Spülmobil gereinigt und dem Kreislauf wieder zugeführt. Nachdenklich machte der Besuch einer Gruppe Ukrainer, die im Ort zu Gast waren. Frieden geht nur, wenn alle mitmachen. Das steht nicht nur seit dem Weihnachtsmarkt in Plankstadt fest. Doch, betonte es die evangelische Pfarrerin Christiane Banse nachdrücklich, als sie stellvertretend für die örtlichen Kirchengemeinden segnend zum kleinen aber feinen Benefiz-Weihnachtszauber auf dem Rathausplatz sprach. Eingebunden in ihre Worte fanden sich nicht nur alle Anwesenden, konkret die ukrainische Delegation, die zur Markteröffnung dankende Worte an die Plänkschder richteten. In direktem Austausch kommen Spenden direkt in der Stadt Kozelets an, deshalb war die Gruppe um Bürgermeister Valentyn Bryhynets drei Tage Gast in der Kurpfalz. „Wir haben mit der Unterstützung vieler (wir berichteten) zwei Fahrzeuge organisieren können, eines davon wird am Sonntag, 8. Dezember direkt in die Ukraine gefahren“, schilderte Bürgermeister Nils Drescher, Initiator der Solidaritätspartnerschaft von Plankstadt, Schwetzingen und Oftersheim mit der Stadt Nahe Kiew.
Fahrzeuge für die Ukraine
Bryhynets seinerseits freute sich sehr über das Fahrzeug, das zum Transport für behinderte Kinder genutzt werden wird und fügte an: „Ich hoffe, wir können uns schon bald in unserer Stadt mit Euch treffen.“ Ein hehrer Wunsch, der unabdingbar mit dem Kriegsende verbunden ist. Applaus gab es und erste Spenden in bereitgestellte Spendendosen an verschiedenen Marktständen, denn: „Das zweite Fahrzeug, ein Bus zum Schülertransport wird noch repariert und wird kommende Woche überführt“, so Drescher, das werfe zusätzliche Kosten auf. Spenden sind mit Hinweis „Kozelets“ an die IBAN der Stadt Schwetzingen: DE08 6725 0020 0025 0104 42 möglich.