Gäste aus Kozelets in Plankstadt, Oftersheim und Schwetzingen

Solidaritätspartnerschaft

Eine Gruppe Menschen mit teilweise traditioneller ukrainischer Kleidung
Die achtköpfige Delegation aus Kozelets in der Ukraine in traditioneller handgearbeiteter Kleidung mit den Bürgermeistern und Gemeindevertretern der drei Solidaritäts-Gemeinden. © Sabine Zeuner

Vier Tage mit abwechslungsreichem Programm, viel Austausch, verbindenden Freundschaften und letztendlich die Unterzeichnung der Erklärung zur interkommunalen Solidaritätspartnerschaft machen den Besuch zur erkenntnisreichen Bereicherung für alle Beteiligten.

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Nach 36 Stunden Busfahrt erreichte die Delegation aus Kozelets mit Bürgermeister Valentyn Bryhynets an der Spitze am vergangenen Donnerstag Heidelberg. Mitarbeiter der Plankstadter Verwaltung holten die acht Ukrainer dort ab und brachten sie in ihre Unterkünfte in Schwetzingen, bevor am Abend das Kennenlernen und ein gemeinsames Essen mit Bürgermeister Nils Drescher auf dem Plan stand.

Drei Männer tauschen Geschenke aus.
Für Bürgermeister Nils Drescher und Hauptamtsleiter Patrick Wiedemann gibt es blau-gelbe Schirmmützen und handgemachte Geschenke © Sabine Zeuner 

Plankstadt kennengelernt

Sehr viele Gespräche über die Situation vor Ort in Kozelets, das nur 70 Kilometer von der Hauptstadt Kiew entfernt liegt, zeichnen ein konkretes Bild. Im Austausch wurden Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung angesprochen.
Ein Rundgang durch Plankstadt und der Besuch im Gewerbegebiet mit Einkauf in der Seifenmanufaktur zeigte den Gästen ein differenziertes Bild von Plankstadt. Dazu trugen auch Treffen mit Landwirten sowie die Besichtigung der Biotope um Plankstadt, der Baustoffrecyclinganlage und auch der Humboldtschule bei.

Ausflüge in die Region

Menschen schauen sich Maschinen an
Besichtigung des Gemeindebauhofs © Sabine Zeuner

Dass die AHRschipper kräftig zupacken können erfuhren die Besucher am Trafoturm in der Nähe des Häckselplatzes bei einer Arbeitsaktion, bei der zugleich der Jugendbeirat und die Vertreter der Mobilen Jugendarbeit vorgestellt wurden. Beim Kegelverein erfuhren die weitgereisten Gäste was es heißt sportliche Erfolge zu feiern und die “Vereinsfamilie” zu “leben”.
Besuche in Speyer mit Blick in den Dom, Heidelberg mit Stadtbummel und Schifffahrt und auch in Oftersheim, wo die Dünen und das Treffen mit Bürgermeister Pascal Seidel im Fokus standen, rundeten die informative Reise ab. Zuletzt ging es nach der Unterzeichnung der Solidaritätsurkunde (815,1 KB) im Schwetzinger Rathaus mit der Begegnung mit Bürgermeister Matthias Steffan und Gemeinderäten der drei Kommunen bei strahlendem Sonnenschein in den Schlosspark und zum Abschiedsessen auf den Schlossplatz.

Eine von 241 deutschlandweiten Solidaritätspartnerschaften

„Schön, dass ihr da seid“, diese Begrüßung hörte die Delegation aus dem ukrainischen Kozelets überall, wo sie auf die Menschen in der Region und die Partner der Solidaritätspartnerschaft – Plankstadt, Oftersheim, Schwetzingen – traf. Vier Tage und zwei Reisetage waren der Bürgermeister Valentyn Bryhynets, sein Stellvertreter Volodymyr Motsor, Vertreter unterschiedlicher Sparten des Gemeinderats sowie Viktoriia Pryma, Universitätsprofessorin für Handel und Wirtschaft, die, wie bereits beim Besuch einer Gruppe Jugendlicher aus Kozelets im vergangenen Sommer, als Übersetzerin fungierte, unterwegs, die Menschen und die Region kennen zu lernen, die - nach Kriegsende – Städtepartner werden sollen, aktuell eine von 241 Solidaritätspartnerschaften bilden, die es in Deutschland gibt.

Vier Männer am Schreibtisch
Von rechts:  Die Bürgermeister Nils Drescher (Plankstadt), Matthias Steffan (Schwetzingen), Valentyn Bryhynets (Kozelets) und Pascal Seidel (Oftersheim) bei der Urkundensignatur. © Sabine Zeuner

Blühendes Leben - erschreckende Tatsachen

Filmisch stellten die Gäste ihre Stadt und das Umfeld vor. Immer wieder waren die Bilder eine Gegenüberstellung der Zeit vor und im aktuellen Krieg. Immer wieder erschien das Datum „24. Februar 2022“, schwarz geschrieben, danach Bilder der Zerstörung im Wechsel mit der bunten florierenden Stadt zuvor. Immer vermitteln sie jedoch das Zeugnis der tiefen Heimatliebe und der drückenden Gefühle, die derzeit die Menschen dort beherrschen, die sich in den Mienen an diesem Abend widerspiegeln. Spürbar angegriffen von den Bildern stellte Bürgermeister Nils Drescher fest: „Ich bewundere deinen Mut, Valentyn, in dieser Zeit Bürgermeister zu sein.“ Nach der Urkundenzeichnung skizzierte Drescher die Hilfsmaßnahmen, die dringlich sind und zu realisieren angegangen werden sollen.

Direkthilfe und Spendenaufruf

Unter anderem sei der Schulbus defekt, ein funktionsfähiger zur Schülerbeförderung wird gebraucht. Behinderte transportieren zu können ist ein Wunsch, dafür fehlt ein Fahrzeug. Der Straßenbegleitwuchs nimmt überhand, hier werden Geräte benötigt. „Gesucht werden also ein Bus und ein barrierefreier Kleinbus“, resümierte Drescher und berichtete, man habe bereits die Gebrauchtwagenbörsen durchsucht. Gemeinsam mit dem Oftersheimer Bürgermeister Pascal Seidel riefen die Bürgermeister zu Spenden auf, damit direkte Hilfe geleistet werden könne. Sie unterstrichen zudem die persönliche und materielle Unterstützung aus allen drei Gemeinden. 

Spenden mit dem Hinweis „Kozelets“ an: Stadt Schwetzingen, IBAN : DE08 6725 0020 0025 0104 42

Die zweckgebundene Verwendung der Mittel wird zugesichert.