Plankstadt 2040 - das Gemeindeentwicklungskonzept

Nach der Bürgerbeteiligung ergeben sich kreative Ergänzungen.

Die Gemeinde Plankstadt aus der Vogelperspektive
Die Gemeinde Plankstadt aus der Vogelperspektive. © Gemeinde Plankstadt

Am 01.04.2019 wurde der Entwurf des Städtebaulichen Entwicklungskonzepts Plankstadt 2040 (3,519 MB) auf der Homepage der Gemeinde Plankstadt veröffentlicht. Gleichzeitig konnten die Bürgerinnen und Bürger ihre Gedanken und Vorschläge zum Konzept äußern und in Schriftform im Rathaus an Stellwänden befestigen. 

Eine weitere Beteiligung der Bürgerschaft fand am 15.04.2019 im Rahmen eines Bürgerforums im Gemeindezentrum statt an dem zirka 40 Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. An Stellwänden vorbereitet, konnten folgende Themenfelder diskutiert und priorisiert werden: 

- Leitbild der Gemeinde
- Projekte, die noch nicht beschlossen wurden
- Projekte, die sich bereits in der Umsetzung befinden
- Neue Projekte, die heute angedacht wurden
- Ideen und Anregungen ohne städtebaulichen Bezug
 
Nach der Vorstellung des Konzepts durch Herrn Bürgermeister Nils Drescher konnten sich die Bürger aktiv am Prozess beteiligen und ihre Anregungen äußern.

Folgende Ergänzungen wurden zu einzelnen Leitsätzen vorgeschlagen:
 
1.           Leitbild der Gemeinde
 
1.1                     „Wir verfügen über ein attraktives Wohnungsangebot und sicheres
                          Wohnumfeld und erhalten die notwendige Infrastruktur für alle
                          Bevölkerungsgruppen.“
 
                          - nicht nur erhalten, sondern zukunftsorientiert steuern:
                          - weniger Autoparkplätze- weniger Wohnfläche/Einwohner
 
1.2                     „Unsere Seniorinnen und Senioren nehmen aktiv am Leben in unserer
                          Gemeinde teil.“
 
                          - Angebote für Jugend

2.         Projekte, die noch nicht beschlossen wurden
 
Bei den Projekten, die noch nicht beschlossen wurden, wurde eine Priorisierung durch ein Punktesystem vorgenommen. Dabei bedeutet die erste Zahl in der Klammer, wie viele Anwesende dieses Projekt als „sinnvoll“ erachteten. Die zweite Zahl drückt aus, wie viele Anwesende dieses Projekt als „vordringlich“ erachteten.
 
Schaffung von Wohnraum im Gebiet Westende/MZH (3/0)
Schaffung von Wohnraum im Gebiet Handschuhsheimer Straße (0/0)
Schaffung von Wohnraum im Bereich Plankstadt Süd (2/2)
A!real IV (0/2)
Erhebung der Wohnraumpotentiale der Innenstadtentwicklung (4/0)
Kommunales Wohngebäude im Antoniusquartier (2/10)
Sanierung „Kleiner Platz“ (1/0)
Neugestaltung Rathausplatz (5/0)
Sanierung Kreuzung Helmlingsplatz (4/1)
Neubeantragung Sanierungsgebiet „Alter Ortsetter Nord“ (2/3)
Sanierung und Anbau der Mehrzweckhalle (7/5)
Ansiedlung Vollsortimenter und Drogeriemarkt (7/8)
Erweiterung der Friedrichschule (4/1)
Sanierung Lehrschwimmbad (6/3)
Erweiterung Kindergarten und Krippe (4/4)
Sanierung von 1 – 2 Straßen im Jahr (7/5)
Bau neues Regenrückhaltebecken (2/0)
FTTB, Erschließung Gewerbegebiet (4/0)
Neues Feuerwehrgebäude oder Anbau Umkleiden (1/2)
Barrierefreie Haltestellen (8/1)
Innerörtliche Nahverdichtung bei gleichzeitiger Schaffung von Parkflächen (2/0)
Prüfung einer Straßenbahnanbindung (9/13)
Neubau von Wohnungen im Neurott (0/0)
Sanierung der Gemeindewohnungen (5/3)
Verkehrsberuhigung in der Eisenbahn- und Schwetzinger Straße (3/2)
Sanierung der Grundschulen (8/2) 
 
Es zeigte sich, dass Projekte in den Bereichen Sanierung, ÖPNV, Schaffung von kommunalem Wohnraum und in der Nahversorgung als wichtiger eingestuft werden, als andere.

3.       Projekte, die sich bereits in der Umsetzung befinden                                     
 
Antoniusquartier (0/1)
Kantstraße Nord (0/1)
A!real III (0/0)
Sanierung Rathaus (0/0)
Kauf und Sanierung Sparkasse (0/0)
Sanierung der Außensportanlagen (0/0)
Kreisel West und barrierefreie Bushaltestelle „Altenheim“ (1/0)
Dienstleistungszentrum “Adler“ (1/1)
Neubau Schimperschule (1/0)
 
In dieser Kategorie fanden die wenigsten Bewertungen statt. Dies ist nicht verwunderlich und mag daran liegen, dass hier eine Bürgerbeteiligung entweder bereits stattfand, nicht durchgeführt wurde oder das Projekt sich bereits in der Realisierungsphase befindet. Grundlegende Änderungen an bereits beschlossenen Projekte sind unrealistisch.

4.      Neue Projekte, die heute angedacht wurden
 
Hier lag der Fokus eindeutig auf einem Projekt. Das „Haus der Vereine“ fand zahlreiche Befürworter. Nahezu gleichwertig wurden jedoch mit der gewünschten Spielstraßenregelung für Neben- und Seitenstraßen sowie einer Radwegeverbindung nach Wieblingen zwei weitere Projekte priorisiert: 
 
5.      Ideen und Anregungen ohne städtebaulichen Bezug
 
Eine Vielzahl möglich neuer Vorhaben, die keinen direkten Bezug zur städtebaulichen Entwicklung Plankstadts aufweisen, wurden vorgeschlagen. An dieser Stelle sei angemerkt, dass natürlich die Vorschläge, die die Bürgerinnen und Bürger im Rathaus hinterlassen hatten, ebenfalls hier berücksichtigt wurden.
 
Eine Kategorisierung durch die Zusammenfassung einzelner Beiträge konnte wie folgt vorgenommen werden:
 
Verkehrskonzeption:
- Lärmschutz gegen Straßen- und Bahnverkehr
- Verbesserung des ÖPNVs, explizit der Linie 713
- Verbesserung der Radwegesituation und Ausweisung neue Radwege
   mit Fahrradabstellanlagen
- Sperrung der Feldwege für den Straßenverkehr
- Parkraumbewirtschaftung
- Konzept für ruhenden Verkehr- Überwachung der Parksituation
 
Jugend:
- mehr Lehrerstellen
- Kinder- und Jugendbildung im Bereich „Umweltschutz“
- Schaffung von Sozialarbeiterstellen
- altersdifferenzierte Treffpunkte
 
Innerstädtischer Bereich:
- Nutzung öffentlicher Plätze für Veranstaltungen
- Schaffung von Einkaufsmöglichkeiten
- Sanierung von 1 – 2 Straßen/Jahr sind zu wenig
 
Klima- und Umweltschutz
- Vermeidung von Verpackungsmüll
- Rückbau von Steingärten
- auf Baumscheiben sollten Blühwiesen angelegt werden
- Anlage einer Streuobstwiese
- Biotopvernetzung
- Schaffung von grünen Ausgleichsflächen
- mehr Reinigungsaktionen der Gemeinde unter Einbeziehung von
   Vereinen und Flüchtlingen
 
Sonstiges
- Blackout-Planung
- schnelles Internet, nicht nur in Gewerbegebieten
- historischen Wert einzelner Plätze und Stätten hervorheben, z.B.
   Pflastererneuerung des ehemaligen Bahnhofs
                 
Obwohl dieser letzte Themenbereich nicht Bestandteil eines städtebaulichen Konzeptes sein kann, zeigten die Bürgerinnen und Bürger auf, wo und in welchen Bereichen in Plankstadt Handlungsbedarf besteht. Die Vorschläge könnten Basis für ein weiteres Konzept sein, das in allen anderen Handlungsfeldern, außer dem Städtebau, Perspektiven entwickelt.

Das gesamte, überarbeitete Gemeindeentwicklungskonzept finden sie hier. (3,519 MB)