Plankstadter Delegation zu Besuch in der Partnerstadt Castelnau-le-Lez anlässlich des diesjährigen Europatags – Antrittsbesuch von Bürgermeister Jürgen Schmitt
Für insgesamt vier Tage waren Bürgermeister Jürgen Schmitt mit seiner Gattin Claudia, Übersetzerin Silke Layer, Ingrid Ghiani, Jürgen Kolb und Jutta Schuster vom Partnerschaftsausschuss, die Sängerin Martina Mehrer und Ruth Miedreich-Hornung, sowie Ballettmeisterin Ursula Dasbert mit ihren sechs Tänzerinnen dem Ruf unserer Partnerstadt im Süden Frankreichs gefolgt, um am Programm für die Feierlichkeiten anlässlich des Europatages mitzuwirken.
Bürgermeister Jürgen Schmitt nutzte diese Gelegenheit nicht nur, um im Namen unserer Gemeinde ein Zeichen der Freundschaft zu präsentieren, sondern stattete den Freunden in Castelnau-le-Lez gleichzeitig seinen offiziellen Antrittsbesuch ab.
Am Freitag, den 8. Mai, machte man sich in Plankstadt auf in den Süden Frankreichs. Ca. 900 km hatte unsere Delegation vor sich, bevor man die Partnerstadt Castelnau-le-Lez, ganz in der Nähe von Montpellier, erreicht hatte. Nach den Strapazen der Anreise freuten sich die „Plankstädter Botschafter“ umso mehr endlich am Ziel zu sein und die Gesichter von Freunden zu sehen. Herzlich war der Empfang im Ratssaal von Castelnau-le-Lez, weder steif noch förmlich, denn hier trafen sich nicht nur einfach die Vertreter von Partnerstädten, hier trafen sich Freunde. Bürgermeister Jean-Pierre Grand hieß die Delegationen aus Plankstadt und der italienischen Partnergemeinde Argenta mit freundlichen Worten willkommen. Nach Aufteilung der Gäste auf die französischen Gastfamilien klang der Abend für die von der Reise erschöpften Plankstädter im familiären Kreis ihrer Gastgeber aus. Der Kreis der Offiziellen folgte noch einer Einladung von Jean-Pierre Grand in ein Restaurant nach Aigues-Mortes, in dem das Abendessen bei Gitarrenmusik und Flamenco eingenommen wurde.
Bürgermeister Jürgen Schmitt konnte den entspannten Rahmen dieser Abendveranstaltung nutzen um sich nahtlos in die Gruppe der europäischen Freunde zu integrieren, so dass aus seinem offiziellen Antrittsbesuch ein Besuch unter Freunden wurde.
Am nächsten Tag stand ein volles offizielles Programm auf der Tagesordnung, denn am 9. Mai war der Europatag. Zunächst wurde die Ausstellung „Mobilität in Europa“ im Centre-Andre-Malraux besucht, durch die Madame Francoise Martinetto fach- und sachkundig führte. Danach besuchte man den Plankstadter Meilenstein an der Avenue Konrad Adenauer - das französische Pendant zu unserem Garten der Partnerstadt am Rathaus - und die Erinnerungsstätte an die Partnerschaft mit den Italienern aus Argenta an der Saint-Exupery-Schule. Um 11 Uhr begann dann im Stadtteil Devois auf dem Platz der Menschenrechte die offizielle Feierstunde. Zeitweise wurde die Festivität vom Mistral heftig umweht, doch die herrschende Freundschaft zwischen unseren Kommunen trotzte auch dieser Naturgewalt. Zur Eröffnung sprach der vielen Plankstädtern aus vorherigen Besuchen freundschaftlich bekannte Remy Guegan vom Partnerschaftskomitee in Vertretung der Vorsitzenden Helene Olive. Die Festansprachen hielten die Bürgermeister Jean-Pierre Grand aus Castelnau-le-Lez und Jürgen Schmitt aus Plankstadt, sowie Bürgermeisterin Rita Roverati aus Argenta. Namens des Rhein-Neckar-Kreises sprach Jutta Schuster Grußworte.
Bürgermeister Jürgen Schmitt überraschte alle Anwesenden, denn er begrüßte alle Teilnehmer in drei Sprachen: Deutsch, französisch und italienisch.
Er bedankte sich im Namen Plankstadts und auch persönlich und im Namen seiner Gattin für den herzlichen Empfang in Castelnau-le-Lez und die entgegengebracht überwältigende Gastfreundschaft. Man merkte deutlich, dass es sich nicht nur um einen offiziellen Antrittsbesuch handelte, sondern trafen hier vielmehr Freunde zusammen. Unser Ortsoberhaupt freute sich, dass die Plankstadter Delegation „alte Kontakte vertiefen und neue Verbindungen knüpfen kann, zum Wohle unserer Gemeinden“. In seiner Laudatio blickte Bürgermeister Schmitt auf den Beginn der Partnerschaft zurück, die bereits 1981 ins Leben gerufen wurde. „Wir haben eine Brücke zueinander geschlagen, die in den folgenden Jahren vielfach und auf vielerlei Weise überquert wurde“, so das Ortsoberhaupt wörtlich. Er freute sich, dass sich die Beziehungen über die Jahre festigen konnten und die Partnerschaft heute auf beiden Seiten zum gelebten kommunalen Alltag gehöre. Mit seiner Aussprache „Die Partnerschaft zwischen Castelnau-le-Lez und Plankstadt war von Beginn auf die Zukunft gerichtet (…) Die Zukunft zu bewältigen steht auch heute im Mittelpunkt städtepartnerschaftlichen Austausches“ erntete Bürgermeister Schmitt einhellig Beifall und Zustimmung. Er betonte deutlich, dass Weltoffenheit heute auch für kleinere Gemeinden unverzichtbares Markenzeichen ist. Weiter bedankte er sich für das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, sowohl aus Plankstadt, als auch aus Castelnau-le-Lez, die die Partnerschaft zu ihrer ureigenen Sache gemacht haben und in den vergangenen Jahrzehnten der Freundschaft viel erreicht haben. Bürgermeister Schmitt betonte in der Ansprache sein Anliegen, die Städtepartnerschaft auch weiterhin so zu pflegen, dass jeder Generation aufs Neue ermöglicht wird, Kontakte zu knüpfen und andere Denkweisen und Lebensgewohnheiten kennen zu lernen, mit dem Ziel Toleranz zu entwickeln. Zu Ende bedankte er sich nochmals für die Einladung und das große Engagement und überreichte im Namen der Gemeinde Plankstadt an die Gastgeber mehrere Präsente.
Die Harmonie, das gegenseitige Verstehen und die Herzlichkeit waren sicher auch der ausgezeichneten Arbeit der Übersetzerinnen Silke Layer (deutsch, französisch, italienisch) für Plankstadt, sowie Uschi Abbal und Sonia Teisseyre für Castelnau-le-Lez zu verdanken, die ständig im Einsatz waren und das gegenseitige Verständnis optimal mit ihrer fach- und sachkundigen Übersetzungsarbeit unterstützten.Nach dem gemeinsamen Mittagessen, zu dem die Gastgeber eingeladen hatten, trafen sich die Partnerschaftskomitees der drei Kommunen. Für den Rest der Delegation hieß es derweil Freizeit mit den Gastfamilien. Dies war nach dem turbulenten Programm auch erforderlich, war man doch auch gekommen, um Freundschaften zu pflegen. Nur für die Künstler aus Plankstadt und Argenta gab es keine Verschnaufpause: Sie probten eifrig und voller Fleiß für ihre Auftritte am Abend.
Die Mario-Roustan-Schule bot die passende Lokalität für den Mittelpunkt des Samstagabends. Nach der für Südfrankreich üblichen Eröffnung der Feierlichkeit mit einem Aperitif wurden alle Anwesenden durch die Kinder vom Freizeitzentrum in Castelnau-le-Lez sowie dem Chor des Partnerschaftskomitees mit gelungenen Darbietungen und Einlagen unterhalten. Es folgte ein vorzüglich zubereitetes „Diner“ (frz. für Abendessen) auf stilvoll dekorierten Tafeln. Nachdem man ausgiebig gespeist hatte und die Vorzüge der regionalen Küche kennen gelernt hatte startete die Abendveranstaltung unter dem Motto „Cabaret“ mit Gesangsbeiträgen in drei Sprachen. Eines der sprichwörtlichen Highlights war mit Sicherheit die Ballettvorführungen unserer bezaubernden jungen Damen vom Ballettstudio Dasbert, Ina Eberwein, Stefanie Johannsen, Karin Koltermann, Neele Kenzland, Meike Richter und Natascha Schmek. Aber auch die Plankstädter Sopranistin Martina Mehrer – auch zusammen mit Ruth Miedreich-Hornung – darf nicht vergessen werden, wenn man von den Highlights dieses Abends spricht. Ob auf Englisch „New York“ und dem Ballett „I’m singing in the rain“, oder auch dem großen Piaf-Lied „La vie en rose“ und der gekonnten Charleston Vorführung des Balletts und dem Musical-Song „Cabaret“ – die Plankstadter Künstler eroberten im Nu die Herzen ihrer Zuschauer.
Am Sonntag, den 10. Mai, durfte dann etwas langsamer getan werden. Der Vormittag stand individuell zur freien Verfügung, so dass jeder den Tag nach eigenem Geschmack beginnen lassen konnte. Das geplante Picknick musste aufgrund der Wetterverhältnisse ins Innere verlegt werden. Dies war aber nicht weiter schlimm, denn neben Essen kamen Gesang und Geselligkeit nicht zu kurz. Am Nachmittag hatte man dann die Qual der Wahl, denn es gab Ausflüge nach entweder Aigues-Mortes oder La Grande Motte mit einem Besuch an der Mittelmeerküste. Bürgermeister Jürgen Schmitt, seine Gattin sowie Silke Layer nutzten die Zeit um Castelnau-le-Lez gemeinsam mit den französischen Freunden zu Fuß näher zu erkunden.
Der Montag, 11. Mai, stand dann ganz im Zeichen des Abschieds und die Plankstädter Delegation trat die Heimreise mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. Natürlich freuten sich alle auf unser heimisches Plankstadt, doch verließ man in Castelnau-le-Lez auch Freunde. So trat man die Heimreise in der Gewissheit an, die neu geknüpften oder bereits bestehenden Freundschaften vertiefen zu wollen. Die überwältigende Gastfreundschaft und die hervorragende Organisation dieses Wochenendes im Zeichen Europas war beeindruckend.
Bürgermeister Jürgen Schmitt sicherte am Ende der Reise selbstverständlich zu, die Gründung eines Partnerschaftsvereins in Plankstadt in naher Zukunft tatkräftig zu unterstützen und Plankstadt weiter in Richtung Europa zu bewegen.