«L’éveil du printemps» Die Theater-AG des DBG Eppelheim beim 3ten «Festival européen de théâtre de jeunes» in Castelnau-le-lez
Wie bereits 2004 und 2006 erhielt die Theater-AG des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums auch 2008 wieder eine Einladung aus der französischen Partnerstadt Plankstadts zum Jugendtheaterfestival nach Castelnau-le-Lez zu kommen.
Nach dem großen Erfolg und den schönen Erfahrungen, die wir bei den beiden vergangenen Festivals gemacht hatten, waren alle von der Idee eines dritten «Théâ’Lez» begeistert und es stand für uns außer Frage, dass wir diese Einladung unbedingt annehmen wollten.Und dank der finanziellen Unterstützung der Gemeinde Plankstadt und den Zuschüssen durch den Freundeskreis des DBG und die Gemeinde Eppelheim war es uns auch in diesem Jahr wieder möglich, dass die Gruppe mit ihrer Inszenierung von Wedekinds „Frühlings Erwachen“ nach Frankreich fahren konnte und alle Schülerinnen und Schüler sich den Aufenthalt leisten konnten.
Am 09.07.2008 pünktlich um 6h in der Frühe ging es los. Einige waren noch sehr verschlafen, andere machten sich bereits Sorgen, wie das wohl werden würde: eine Woche in einer französischen Gastfamilie, doch diejenigen unter den Schülern, die bereits zum zweiten oder dritten Mal mitfuhren, freuten sich schon sehr auf das Wiedersehen mit Castelnau-le-Lez und einigen ihrer Gastfamilien. Und tatsächlich, als wir am späten Nachmittag vor der Mairie vorfuhren, waren da viele bekannte Gesichter und die Wiedersehensfreude war groß. Nach einem netten Empfang mit Apéritif im Foyer des Hôtel de Ville ging es dann erst einmal in die Gastfamilien, die von Hélène Olivé und Odette Masciocchi mit viel Engagement und Organisationstalent gefunden worden waren: immerhin galt es ca. 30 deutsche und etwa ebenso viele italienische Gäste aus der Partnerstadt Argenta unterzubringen!
Was nun folgte, war eine Woche die ganz im Zeichen des Theaters stand. Jeden Tag gab es drei Aufführungen in französischer bzw. italienischer Sprache zu sehen und zwischen den Aufführungen nahmen die Jugendlichen an den unterschiedlichsten Workshops teil: Jonglieren, Improvisationstheater, Sprechübungen, Tanz oder auch Entspannungs-und Konzentrationsübungen. Dabei achteten die Organisatoren des Festivals, allen voran Christiane Guy, sehr darauf, dass nie mehr als drei oder vier deutsche Schüler in einer Gruppe waren, so dass zwangsläufig immer mehr Kontakte zu den französischen Jugendlichen entstanden. Aber auch in den Pausen wurde bald miteinander diskutiert oder auch einfach Fußball gespielt. Und wie schon beim letzten Théâ’Lez konnte man feststellen, dass die sogenannte „Sprachbarriere“ manchmal gar nicht so hoch und unüberwindlich ist, wie man oft meint und dass es einfach wichtig ist, offen und motiviert auf andere zuzugehen.
Der aufregendste Tag unserer Reise war natürlich der Tag, an dem wir selbst vor französischem Publikum spielen sollte. Etwa zwei Stunden vor der Aufführung beschlichen den ein oder anderen von uns plötzlich Zweifel, wie unser Stück in Castelnau-le-Lez aufgenommen werden würde: War das Thema für das doch sehr junge Publikum überhaupt geeignet? Waren nicht doch viel zu viele Dialogpassagen in dem Stück, die – trotz des ausgeteilten ausführlichen französischen Programms – das Publikum ermüden würden? War die Gruppe, die am Nachmittag vor uns gespielt hatte, nicht viel besser als wir? Würden alle Kürzungen und Umbauten nach der einzigen, sehr chaotisch verlaufenden Probe am Vormittag überhaupt klappen? Um es kurz zu machen: Alles klappte. In dem Wissen, dass bei einem französischen Publikum die Körpersprache, die Choreographien und die Bühnenpräsenz eine besonders wichtige Rolle spielen, liefen sämtliche Darsteller zu Hochtouren auf und lieferten eine tolle Vorstellung. Und das Publikum dankte es uns auch dieses mal mit heftigem Applaus und Standing Ovations. Viele versicherten uns hinterher, es sei eine der besten Darbietungen des Festivals gewesen, selbst wenn man kein Wort verstanden habe.
Gestärkt von so viel Lob und Anerkennung und relativ entspannt, weil unsere größte Prüfung ja nun hinter uns lag, gönnten wir uns am folgenden Tag erst einmal einen „Strandvormittag“ bevor es wieder in die „Ateliers“ (Workshops) und Vorstellungen ging. Am Sonntagabend gab es dann das traditionelle Fest in den 14 Juli, von dem viele von uns allerdings leider nur das wirklich sehr schöne Feuerwerk sahen. Am letzten Tag gab es noch eine Abschlussrunde und danach ging es in den Parc Monplaisir zu einem gemütlichen Abschlussbankett unter Bäumen, bei dem noch jede Menge E-Mail-Adressen getauscht und wechselseitig Einladungen ausgesprochen wurden.
Die Abreise am nächsten Morgen fiel wohl allen sehr schwer, gerne hätte einige von uns wohl noch ein paar Tage „drangehängt“. Auch dieses Mal war das Festival für uns wieder ein großer Erfolg und sicher eine tolle Erfahrung für alle Teilnehmer und dem ein oder anderen fiel der Abschied von der Gastfamilie auch nicht leicht.
Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns diesen Erfolg und diese Erfahrungen ermöglicht haben, ganz besonders natürlich bei dem „Comité de Jumelage“in Castelnau-le-Lez, das sich um die Unterbringung in den Gastfamilien gekümmert hat, beim Organisationsteam des Festivals und bei den Gemeinden Plankstadt und Eppelheim, sowie beim Freundeskreis des DBG die uns die Reise mitfinanziert haben und hoffen sehr, dass wir beim Théâ’Lez 2010 wieder mit dabei sein werden!!!