100 Jahre Luisen – Apotheke

Luisen-Apotheke

Als der Apotheker August Oettinger aus Bühl am 22. Juli 1911 die Genehmigung zum Betrieb einer Apotheke erhielt, da war Plankstadt den umliegenden Ortschaften einen großen Schritt voraus.

Und fast glaubt man sich auch heute noch beim Betreten der Luisen-Apotheke in die Zeit ihrer Entstehung zurückversetzt, denn sowohl die Einrichtung als auch die äußere Fassade des Hauses haben sich auch nach Renovierungen fast unverändert erhalten. Als Öttinger die Apotheke eröffnete, herrschte in der Welt der Pharmazie noch eine andere Zeit. Die Medikamente wurden nach Rezept des Arztes aus den verschiedensten Ingredienzien von Hand hergestellt. Heute liefert die pharmazeutische Industrie die meisten Produkte fertig verpackt in kürzester Zeit an. Allerdings gibt es auch heute wieder im Bereich der Salben einen gewissen Trend zur individuellen Herstellung; Grund dafür sind wohl die verstärkt auftretenden Allergien. August Öttinger, der erste Plankstädter Apotheker, der 1872 in Cannstatt geboren war, verstarb am 6. März 1926.
Der Apotheker Adolf Kiesecker erwarb nach dem Tode Oettingers das Haus und führte die Apotheke bis 31. März 1950. Von 1950 bis 1957 führte sie Hilde Seidenstricker und am 1. Januar 1958 übernahm Maria Mathes die Apotheke; im Februar 1993 übergab sie das Geschäft an die heutige Inhaberin Maria Syrbe. 

Dass eine Gemeinde in der Größenordnung Plankstadts schon zu einem so frühen Zeitpunkt über eine eigene Apotheke verfügte, war keinesfalls die Regel. Dies zeigt die Tatsache, dass beispielsweise in unserer Nachbargemeinde Oftersheim erst im Jahr 1951 die erste Apotheke eröffnet wurde.

In den 50er Jahren kam die Waldpfad-Apotheke des Apothekers Gerhard Reimelt dazu und erst mit dem Bau der Wohnanlage in der Schubertstraße erhielt Plankstadt im April 1988 eine dritte Apotheke. 

Team der Luisen-Apotheke im Jubiläumsjahr 2011 mit Apothekerin Maria Syrbe (3.v.l.) und Maria Mathes, Apothekerin von 1958 – 1993 (4.v.r.)