Trauer um Wilhelm Geiser
Es gibt wohl kaum jemand in Plankstadt, der Wilhelm Geiser nicht kennen und schätzen gelernt hat, denn der Schlossermeister war aus dem Ortsgeschehen in der Gemeinde nicht wegzudenken.
Am vergangenen Samstag, dem 19. Juli 2008, ist er nach schwerer Krankheit im Alter von 75 Jahren verstorben. Im Jahr 1962 hat er, der am 9. Juni 1933 geboren war, von seinem Vater Adolf den Betrieb übernommen, der in der Ladenburger Straße genau richtig lag, denn dort, in der von den Plankstädtern „Baueregass“ genannten Straße, hatte eine Schmiede in früheren Jahrzehnten ihr bestes Arbeitsumfeld. In fast allen Höfen dieser Straße waren Landwirte zuhause, die ihre Pferde beschlagen lassen mussten und die öfter mit ihren Geräten auf den Schmied und Schlosser angewiesen waren. Als es keine Pferde mehr gab, hatte Wilhelm Geiser keine Schwierigkeiten, sich als ausgezeichneter Handwerksmeister mit seiner Tätigkeit auf die Bauschlosserei umzustellen und in vielen Neubauten Plankstadts und der Umgebung findet man Zeugnisse seiner handwerklichen Kunst. Wilhelm Geiser war nicht nur ein ausgezeichneter Schlosser und Schmied, er war auch ein kluger Mann, den ein klarer Verstand auszeichnete, der viel wusste und von der Welt etwas verstand und der vor allem auch mit allen Menschen gut umzugehen verstand. Er war auch ein geselliger Mann, der mit der Ziehharmonika umzugehen wusste und der so manches private Fest mit seinem Spiel bereicherte. Ein war ein treuer Angehöriger der evangelischen Kirchengemeinde und Mitglied in zahlreichen Plankstädter Vereinen, vor allem in der Turnabteilung der TSG Plankstadt, wo er über drei Jahrzehnte Abteilungsleiter der Turner und viele Jahre ein ausgezeichneter aktiver Turner war. Bis ins hohe Alter sportlich aktiv, gehörte er auch dem Verwaltungsrat des Vereins an und war ein Förderer und Befürworter der Fusion der beiden großen Sportvereine zur TSG-Eintracht Plankstadt. Vor allem aber war Wilhelm Geiser ein Mensch, der viel und gerne in seinem Beruf arbeitete, für den es selten einen Feierabend oder Urlaub gab und für den das Wort Ruhestand ein absolutes Fremdwort war. Bis in die letzten Tage seiner Krankheit hinein stand er in seiner Schmiede und wenn seine Familie und seine Umgebung ihn drängte, mehr auf seine Gesundheit zu achten und etwas kürzer zu treten, zeigte er sich zwar einsichtig, aber ohne Arbeit war für ihn das Leben einfach nicht lebenswert. Nun ist dieses Leben zu Ende gegangen und die Plankstädter werden ihn vermissen. Der Nachrichtenaustausch in der Schmiede, das Gespräch auf der Straße, seine Musik als ‚singender Schlossermeister’ bei privaten Festlichkeiten – das alles ist jetzt Vergangenheit und Erinnerung. Eines aber ist sicher: die Erinnerung an Wilhelm Geiser wird nicht so schnell verblassen und in den Herzen der Plänkschter wird er weiterleben. Seiner Familie gilt das herzliche Mitgefühl aller, die ihn kannten. UK