Plankstädter Mehrzweckhalle wird 30 Jahre alt
Am 2. März 1973 fasste der Plankstädter Gemeinderat den Beschluss zum Bau einer Mehrzweckhalle und fünf Jahre später, am 11. August 1978 fand die feierliche Einweihung des Großbauwerks statt.
Die reine Bauzeit betrug drei Jahre, denn der 1. Spatenstich zum Baubeginn wurde am 30. Juni 1975 gemacht. Natürlich kam der Gedanke zum Bau schon viel früher auf, denn bereits im Flächennutzungsplan vom 25. Oktober 1967 war von einem Freizeitzentrum die Rede. Über einen Planungswettbewerb sprach man 1971 und eine Aussprache über das Wettbewerbsprogramm erfolgte am 20. September 1971. Es gehört zu den Ärgernissen der Vergangenheit, dass aufgrund eines Architektenwechsels, der infolge aufgetretener Baumängel vom Gemeinderat am 16. Mai 1977 beschlossen werden musste, die endgültigen Kosten sich letztendlich auf ca. 14 Millionen Mark beliefen, während bei Baubeginn von höchstens der Hälfte die Rede war. Noch heute lässt sich darüber noch trefflich streiten, nur blieb dem damaligen Gemeinderat gar keine andere Wahl, wollte er der Bevölkerung nicht eine Bauruine übergeben. Drei Jahrzehnte später ist dies natürlich „Schnee von gestern“ und zieht man eine Bilanz, so darf man mit Fug und Recht behaupten, dass die Mehrzweckhalle ihren Zweck erfüllt und aus dem Ortsgeschehen und dem Ortsbild gar nicht mehr wegzudenken ist. Bei den zahlreichen Veranstaltungen ist der Bau den Plänkschtern richtig ans Herz gewachsen. Dabei denkt man besonders an die jährlichen Seniorenweihnachtsfeiern der Gemeinde, die Prunksitzungen der Karnevalisten, die stimmungsvollen Feiern der Hausfrauen und all der anderen Plankstädter Vereine – vor allem die Konzerte der Gesangvereine, des Musikvereins und den jährlichen Keglerball, die Sitzungen des Kreisverbandes, die Medizinerprüfungen der Universität Heidelberg und die vielen Ausstellungen, für die die Mehrzweckhalle den geeigneten Rahmen bot. Bis vorletztes Jahr fand in der Halle auch noch der jährliche Nikolausmarkt der Plankstädter Geschäftswelt statt, wo diese immer ein eindrucksvolles Bild ihrer Leistungsfähigkeit abgegeben hat. Selbstredend natürlich auch, dass die Interessengemeinschaft Plankstädter Vereine die Präsentation der Ortsvereine beim „Tag der Vereine“ in der Halle der Öffentlichkeit vorstellte. Die vorbildliche Anlage der Kegelbahnen bot vielen Veranstaltungen rund um die schnelle Kugel eine Heimstatt und nicht zuletzt hier legten die Plänkschter Sportkegler damals ihren Grundstock für das Erringen der Weltmeisterschaft. Das Restaurant mit seinem großen Nebenzimmer wurde von vielen für Familienfeiern oder Vereinsversammlungen genutzt. Selbstverständlich ist der Bau auch in die Jahre gekommen, so manche Reparatur war schon fällig, besonders ist dabei die Dachsanierung und die Erneuerung der Lüftungsanlage ins Gewicht gefallen; auch die Lautsprecheranlage musste zwischenzeitlich neueren Erfordernissen angepasst werden. Inzwischen nagt am Hallenboden der Zahn der Zeit und nicht nur hier wird man in den kommenden Jahren in baulicher Hinsicht wohl vermehrt Akzente setzen müssen. Denn der Begriff „Mehrweckhalle“ besagt ja schon, dass die Erbauer weiter gedacht haben als nur an eine Sporthalle. In den Anfangsjahren fanden auch tatsächlich außer den Sportaktivitäten viele weitere kulturelle Veranstaltungen statt: man erinnert sich an Gastspiele der Hoch- und Deutschmeister, der Don-Kosaken oder an Showauftritte bekannter Künstler. Selbstverständlich verlagerte auch die Gemeinde selbst größere Veranstaltungen in die Halle, so die großen und unvergessenen Veranstaltungen der Jumelage mit Castelnau-le Lez und ihrer Erneuerungsfeierlichkeiten anlässlich des 20- und des 25-jährigen Jubiläums. Wahrscheinlich würde man nach heutigen baulichen Erkenntnissen noch mehr Flexibilität in den Bau integrieren, um noch mehr Nutzungsmöglichkeiten durch unterschiedliche Teilungsmöglichkeiten zu erhalten.
Aber nicht alles, was heute längst zum Bereich des Möglichen gehört, war auch vor 30 Jahren machbar. So ist heute der Halle zu wünschen, dass sie noch viele Jahre Stätte der Begegnung gesellschaftlicher wie sportlicher Aktivitäten bleibt.
UK (Foto: Gemeindearchiv)