100 Jahre katholische Pfarrkirche St. Nikolaus
Die Anfänge Das Kloster Schönau fiel 1560 an den Kurfürsten von der Pfalz, 1803 an Baden und Plankstadt teilte mit dem Kloster dasselbe Schicksal. Als Plankstadt badisch wurde, zählte der Ort ungefähr 650 Seelen in 99 Häusern und hatte nur eine Kirche, welche den Reformierten zur Benutzung zugesprochen worden war, während die Katholiken die Unterhaltspflicht am Turm hatten.
Im 19. Jahrhundert führten die Intensivierung der Landwirtschaft, der rasche Aufschwung der Industrie im Raum Mannheim, aber auch andere Gründe wie die schnell zunehmende Verbesserung der medizinischen Versorgung sowie der allgemeinen hygienischen Verhältnisse zu einer spürbaren Zunahme der Bevölkerung. Im Jahr 1871 zählte Plankstadt 1.083 evangelische und 1.001 katholische Einwohner; 1880 waren es 1.299 Katholiken und 1.203 Protestanten; 1890 zählte man 1.498 Katholiken und 1.330 Protestanten und 1925 waren es 2.999 Katholiken und 2.257 evangelische Christen. Der Wunsch der Katholiken nach einer eigenen Kirche ist also verständlich, bestand doch eine evangelische Pfarrei bereits seit 1832. Im Jahr 1998 waren 3.672 Einwohner evangelisch und 4.201 katholisch.
Heute – im Jahr 2004 – gibt es in Plankstadt 3.769 katholische und 3.476 evangelische Christen; 2.043 Einwohner bekennen sich zu einem anderen oder zu gar keinem Glauben (Lt. amtl. Gemeindestatistik betrug die Einwohnerzahl zum 31.12.2003 insgesamt 9.288 Personen).
Der Weg zum Kirchenbau
Kaplan Franz Ries hatte am 25. November 1860 die Plankstädter Katholiken zu einer Versammlung eingeladen, bei der nach einem Referat des früheren Kaplans Roman Grimmer beschlossen wurde, im Ort regelmäßig Sammlungen zu einem Kirchenfonds zu veranstalten. Nach acht Monaten waren schon 700 Gulden zusammengekommen. Mit diesem Geld wurde nach Genehmigung durch das Erzbischöfliche Ordinariat vom 14. August 1861 und das Großherzogliche Ministerium des Inneren vom 16. August 1861 der Kirchenbaufonds gegründet. Vom Jahr 1880 an bemühte sich der katholische Pfarrgemeinderat unter Vorsitz des Schwetzinger Stadtpfarrers Josef Münch durch wiederholte Bittgesuche, Beiträge zum Kirchenbaufonds von der Pfälzer Kirchenschaffnei und aus der Kasse des Bonifatiusvereins zu erlangen.
Gegenüber dem Rathaus stand auf einem 22, 94 a großen Grundstück das einstöckige Bauernhaus des Friedrich Treiber, Vater der alten Frau Söhnlein (frühere Gärtnerei im Brühler Weg gegenüber der Kirche). Der Platz wurde von Stadtpfarrer Münch für 16.900 Mark gekauft und reichte bis zum katholischen Pfarrhaus.
Das Treibersche Haus blieb zunächst stehen und diente der Pfarrei als Kindergarten; nach dem Bau des neuen Kindergartens (später Gasthaus „Löwen““) wurde es abgerissen. Der Preis mit 7,37 Mark pro Quadratmeter war zwar recht hoch, erschien den Beteiligten aber für das günstig gelegene Terrain angemessen. Als Baukostenpreis rechnete man mit 12 Mark pro Kubikmeter, wie aus einer schon am 20. Juli 1895 vorgelegten Baukostenberechnung hervorging. Das alte Schulhaus, in dem die Lehrer Weßlein und danach Hoerth den Ton angaben, wurde 1901 zum Pfarrhaus umgebaut. Am 22. Februar 1888 erging ein Auftrag des Erzbischöflichen Ordinariats an Stadtpfarrer Münch in Schwetzingen, ein Gutachten über den Bauplatz zu erstellen.
Der Bau
Am 9. Januar 1899 erfolgte dann der Auftrag des Katholischen Oberstiftungsrates in Karlsruhe, die Arbeiten zum Bau auszuschreiben. Schon am 7. Februar 1899 wurde der Vertrag mit der Gambuger Baufirma Wilz geschlossen, die ein Angebot über 70.000 DM für die Maurerarbeiten abgegeben hatte. Insgesamt beliefen sich die Baukosten für die Kirche auf ca. 175.000 Mark. Diese Summe ist mit heutigen Kosten nicht mehr zu vergleichen. Man kann dies deutlich an einem kleinen Beispiel ermessen: Die gesamte Blitzableiteranlage für die Kirche kostete 381 Mark! – Und so schritt man im Jahr 1899, also vor 100 Jahren, zur Tat: Nach dem ersten Spatenstich am 22. März 1899 erfolgte am 12. August 1899 die feierliche Grundsteinlegung.
Zum Ersten Spatenstich am 22. März 1899 berichtet die Schwetzinger „Badische Hopfenzeitung“ in ihrer Ausgabe vom 20. 3.1899:
In Plankstadt werden am nächsten Mittwoch die Arbeiten zum neuen katholischen Kirchenbau begonnen werden. Um 8 Uhr vormittags wird in der Pfarrkirche Schwetzingen ein hl. Geistamt gehalten werden auf gutes Gelingen des Neubaus worauf dann auf dem Bauplatz in Plankstadt in feierlicher Weise der 1. Spatenstich vollzogen werden wird. Möge der liebe Gott geben, daß der Neubau ohne Unfall vollendet werde.
Und am 23. 3. 1899 lesen wir:
„Gestern wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung der 1. Spatenstich zur neuen katholischen Kirche gemacht. Schon in aller Frühe verkündeten Böllerschüsse, daß der anbrechende Tag in Plankstadt ein ganz bedeutungsvoller sei. Um 8 Uhr war in der Pfarrkirche in Schwetzingen ein feierliches Bittamt um den Segen Gottes auf das große Unternehmen herabzuflehen. Beinahe ganz Plankstadt, besonders viele Männer, haben sich an diesem Gottesdienst beteiligt. ...
Mit einem Lied, vorgetragen vom Caecilienverein, begann die Feier. Herr Pfarrverweser Schanno von Schwetzingen hielt eine Ansprache und machte im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit den ersten Spatenstich, worauf die anwesenden geistlichen Herren, die Herren Stiftungsräte und die Herren Gemeinderäte ebenfalls einen Spatenstich machten. Besondere Freude wurde den Kindern durch die Bretzeln, welche zum Andenken ausgeteilt worden sind. Eine weltliche Feier im Löwen hielt die Teilnehmer des Fests noch längere Zeit zusammen.
Am 8. April 1901 nahm Dekan Benz aus Walldorf die provisorische Einweihung (Benediktion) vor. Die bischöfliche Weihe (Konsekration) erfolgte durch den Erzbischof von Freiburg, Dr. Thomas Nörber, erst am 16. Mai 1904.
Der Kirchenbau, der etwa 1900 Sitz- und Stehplätze umfasst, wurde mit 83.000 Mark von der katholischen Kirchenschaffnei, mit 38.000 Mark vom Badischen Bonifatiusverein und mit 10.000 Mark vom Schwetzinger Kirchenbaufonds finanziert. Somit standen damals 125.000 Mark zur Verfügung. Die gesamten Baukosten der Kirche beliefen sich auf 175.000 Mark.
Die ersten Entwürfe des Freiburger Baudirektors Meckel sahen einen gotischen Stil vor, das erzbischöfliche Bauamt Heidelberg bevorzugte den romanischen Stil. Der Turm war zunächst an der Chorseite geplant. Experten fiel immer auf, dass eine gewisse Ungleichheit in den Proportionen herrschte, wenn man das Verhältnis zwischen Kirchenschiff und Hochaltar verglich. Grund hierfür ist die Tatsache, dass das Kirchenschiff ursprünglich um ein Joch kürzer geplant war als es dann tatsächlich gebaut wurde, was mit der Verlagerung des Turms an das hintere Ende der Kirche zusammenhängt.
Das Erzbischöfliche Bauamt riet Pfarrverweser Franz Xaver Schanno, den Stiftungsräten Stephan Heid, Johann Sessler, Johann Schuhmacher, Johann Heinrich Gund und Kirchenrechner Michael Berger bei der Vergabe der einzelnen Arbeiten, sich auf das Genaueste über Tüchtigkeit, Leistungsfähigkeit und Solvenz der bietenden Handwerksmeister zu informieren. Die endgültigen Bau- und Werkpläne fertigte der beim erzbischöflichen Bauamt in Heidelberg tätige Architekt Friedrich Götz. Die Erd- und Maurerarbeiten hatten die Maurermeister Wilz (Gamburg bei Wertheim) und Baumeister (Plankstadt) übernommen. Der Rohbau einschließlich des Turmes war im Oktober 1900 fertig. Am 4. Oktober 1900 stürzte der Maurer Georg Diehm aus Niklashausen vom Turm ab und kam ums Leben. Der Schwetzinger Stadtpfarrer Ignaz Bloeder und der evangelische Plankstädter Pfarrer Heinzerling setzten ihn im Beisein von Baurat Götz auf dem Plankstädter Friedhof bei. Zum Glück gab es beim Bau keine weiteren Unfälle. Am 5. Oktober 1900 konnte das Bauamt Heidelberg vermelden, dass die Plankstädter Kirche fertig gemauert, der Turm sehr schön repräsentiert und die Kirche in all ihren Teilen vorzüglich ausgefallen sei.
Am Freitag, 23. November 1900, läuteten zum ersten Male die vier Glocken und am darauffolgenden Sonntag war die feierliche Glockenweihe. Bemerkenswert an der neuen Kirche waren die Chorfenster des Heidelberger Glasmalers Beiler und die Deckenbilder des Heidelberger Kirchenmalers Glassen, nicht zu vergessen der damalige Hochaltar aus der Sigmaringener Kunstwerkstätte der Gebrüder Marmon.
Die Pfarrei St. Nikolaus
Am 18. April 1901 hatte Pfarrverweser Julius Dörr Einzug in Plankstadt gehalten; am 4. November 1904 wurde die Kuratie Plankstadt zur Pfarrei erhoben. Am 22. Januar 1905 wurde Julius Dörr als Pfarrer von Plankstadt feierlich investiert; die Ernennungsurkunde steht unter dem Text aus Lukas 10,16: "Wer euch hört, der hört mich; wer euch verachtet, der verachtet mich." Unterschrieben ist die Urkunde von Dekan und Stadtpfarrer Ignaz Bloeder, Julius Dörr, Bürgermeister Peter Helmling, Rektor Max Beck, den Hauptlehrern Josef Fleuchaus und Johann Sessler sowie von Johann Heinrich Gund, Johann Simon Gaa, Michael Schuhmacher, A. Pfaff I, Johann Müller, Hermann Trunk, Dr. Greulich, Jakob Kapp I und Georg Wolf.
Umfangreiche Arbeiten des inneren und äußeren Auf- und Ausbaus der Pfarrei prägte die 17-jährige seelsorgerliche Tätigkeit von Pfarrer Julius Dörr. Im Kirchenneubau waren noch die Deckengemälde und die Kreuzwegszenen, der Einbau einer Orgel und die Installation der elektrischen Beleuchtung im Jahre 1911 zu bewerkstelligen. Bei der Anschaffung einer Turmuhr für 2.000 Mark beteiligte sich die Gemeinde mit einem Beitrag von 1.200 Mark, da die Turmuhr der Allgemeinheit diente. Pfarrer Dörr stand der Pfarrei bis zum 24. Oktober 1918 vor, dann wechselte er aus gesundheitlichen Gründen in die Pfarrei Nesselried.
Pfarrer Eugen Augenstein, der am 24. Oktober 1918 nach Plankstadt kam und am 15. April 1920 zum Pfarrer von Plankstadt ernannt wurde, wirkte weiter am organisatorischen Aufbau der Pfarrgemeinde. Zunächst mobilisierte er die Spendenfreudigkeit der Plankstädter Katholiken für ein neues Geläute, da die alten Glocken im August 1917 als kriegswichtiges Material zur Verschrottung abgegeben werden mussten. Dasselbe Schicksal ereilte diese Glocken dann im Jahr 1942. Auch für die Erneuerung der Prospektpfeifen der Orgel sorgte Pfarrer Augenstein, der gerne die Orgel spielte, war er doch früher Chordirektor in Freiburg.
In die Amtszeit Augensteins fiel auch der bedeutsame Tausch der Grundstücke des ehemaligen „Löwen" und des heutigen Jugendheims. Nach 15-jähriger Tätigkeit verzichtete Eugen Augenstein unter dem Druck der Nationalsozialisten auf die Pfarrei Plankstadt. Er hätte in „Schutzhaft" genommen werden sollen, die Nationalsozialisten wagten jedoch nicht, ihn in der Kirche festzunehmen. In Offenburg wurde Augenstein Stadtpfarrer und Dekan. Sein Nachfolger wurde Pfarrer Franz Stattelmann, der am 12. Mai 1935 investiert wurde. Aber bereits am 14. Oktober 1935 trat die Gestapo wiederum auf den Plan. Man hatte die Predigten von Pfarrer Stattelmann überwachen lassen und nahm Anstoß an einem Predigttext: „Jerusalem, dass du doch erkennen würdest an diesem deinem Tage, was dir zum Frieden dient." (Lukas 19, 42) Er wurde in Schutzhaft genommen, zu neun Monaten Konzentrationslager verurteilt und ins KZ Kisslau verbracht. Er starb am 17. Juni 1965 und wurde in seiner Heimatgemeinde Kirrlach beerdigt. Wie auch Pfarrer Augenstein hat Pfarrer Stattelmann in keinem Prozess nach 1945 gegen seine Widersacher ausgesagt.
Im Februar 1937 kam Pfarrer Robert Friton nach Plankstadt und feierte seine Investitur am 10. April 1939. Das Wirken dieses sehr beliebten Seelsorgers stand unter dem Schatten des Zweiten Weltkrieges und der schweren Nachkriegsjahre bis zur Währungsreform 1948. Mit Pfarrer Heinrich Grimm tauschte er am 23. Mai 1948 die Pfarrei und verbrachte seine letzten Priesterjahre im kleinen Ort Niederbühl bei Rastatt, wo er 1966 verstarb.
Für Pfarrer Heinrich Grimm bot sich nun nach den schweren Jahren ein weites Feld der Aufbauarbeit. Zu seinen Werken zählen die Reparatur des Kirchendaches, die große – bereits unter Pfarrer Friton beschlossene - Renovierung der Kirche, Bau des kleinen Jugendheimes, Bau des Schwesternhauses und des Kindergartens St. Nikolaus sowie Baumaßnahmen am Jugendheim mit Wirtsstübchen, Kirchenchorräumen, Nähschule und Bühne. Unvergessen die große Zeit der Bazare unter seiner Leitung. Sein Tod im Februar 1962 war ein Trauertag nicht nur für die Katholiken Plankstadts. Für seinen Nachfolger, Pfarrer Ludwig Bender, blieben zwei wichtige Aufgaben: Neuanschaffung einer Orgel (1965) und eine grundlegende Restaurierung des Kirchturms.
Auch erste Umsetzungen der Liturgiereform fielen in seine Amtszeit. So wurde in der Eucharistiefeier die Form „versus populum“, also in Richtung zur Gemeinde eingeführt. Dazu war es erforderlich, dass ein provisorischer Holzaltar am heutigen Altarstandort aufgestellt wurde. Ebenso neu war die Einführung der deutschen Sprache für die gesamte Messfeier. Pfarrer Werner Reihing, der 1968 nach Plankstadt kam, oblag die Umgestaltung des Chorraums und der Seitenaltäre sowie die Anschaffung der neuen Kirchenbänke und die Erneuerung des Wandanstrichs. Auf Werner Reihing folgte 1978 Pfarrer Rudolf Grammetbauer, der nach 16-jähriger Tätigkeit in Plankstadt im Jahr 1994 die Pfarrei Balzfeld – Horrenberg übernahm. Seit November 1994 stand Pfarrer P. Bernhard Brinks der katholischen Pfarrgemeinde vor. Von 2003-2004 verwaltete der Oftersheimer Pfarrer Hermann Bundschuh als Pfarreiadministrator die Pfarrei mit. Im Herbst des Jahres 2004 wurde dann die Seelsorgeeinheit Schwetzingen-Oftersheim-Plankstadt gebildet. Leiter der Seelsorgeeinheit wurde der Schwetzinger Pfarrer Geistlicher Rat Wolfgang Gaber, als Kooperator für Plankstadt und Oftersheim wurde Pfarrer Reinhold Lovasz eingesetzt, der im Plankstadter Pfarrhaus seinen Wohnsitz nahm.
Zeitungsbericht vom 17. Mai 1954
Festsonntag der Plankstädter Katholiken
Das goldene Jubiläum der Plankstädter Katholischen Pfarrkirche war ein wirklich hervorragendes Ereignis im Gemeindeleben. Jede weltliche Gemeinschaft nimmt das 50jährige Bestehen zum Anlaß besonderer Festlichkeiten. Um wieviel mehr und bedeutungsvoller ist das Bestehen eines Gotteshauses über fünf bewegte Jahrzehnte hinweg für eine Kirchengemeinde, das ihr nicht nur Symbol einer Bekenntnisgemeinschaft, sondern vielmehr geistiger Mittelpunkt ihres Seelenlebens überhaupt ist.
In den Morgenstunden des Sonntags begaben sich erwartungs- und feierfrohe Menschen durch die festlich geschmückten Straßen zum Gotteshaus, wo der Abt der Benediktinerabtei Neuburg, Dr. Albert Ohlmeyer OSB, die Pontifikalmesse zelebrierte. Auch der Gesamtgemeinderat, an der Spitze Bürgermeister Baust, nahm an dem Festgottesdienst teil. Vom Pfarrhaus zog der Abt in feierlicher Prozession in die Kirche ein. In seiner Festpredigt betonte er die nahezu 800jährige Verbundenheit der Mönche von Neuburg mit den Bürgern Plankstadts. In seinen weiteren Ausführungen zeigte er die Bedeutung des Gotteshauses im Rahmen einer großen Pfarrfamilie auf, denn was dem Einzelmenschen das Vaterhaus ist, sei für die Christengemeinschaft das Gotteshaus. Die ganze Skala menschlicher Freuden und Leiden fänden in der Kirche ihren Niederschlag. Das feierliche Meßopfer wurde von ausgezeichneten Darbietungen des Kirchenchores und Gesängen der Allgemeinheit wirkungsvoll umrahmt und bildete so ein besonderes Erlebnis für den gläubigen Christen.
Der Festnachtmittag begann mit der feierlichen Maiandacht, in der ein früherer Kaplan der kath. Kirchengemeinde, Rektor Glückert (Heidelberg), die Festansprache hielt und eindringlich die Marienverehrung im Maimonat hervorhob.
Anschließend versammelte sich die große Gemeinde im Jugendheim zum Heimattreffen. Mit einer Darbietung der Musikkapelle unter Anton Weißgärber, die auch bei der weiteren Festfolge unermüdlich unterhielt, wurde der offizielle Teil dieser geselligen Veranstaltung eröffnet. Baurat Nikolaus Stroh begrüßte dann namens des Stiftungsrates die vielen Anwesenden. Sein besonderer Gruß und Dank galt der gegenwärtigen und ehemaligen Geistlichkeit für ihre segensreiche Tätigkeit. Weiter begrüßte er besonders Bürgermeister Baust mit dem Gemeinderat, Oberregierungsrat Hans Rösch (Wiesloch) und vor allem auch Dekan Augenstein, dem er für seine 15jährige Tätigkeit in der katholischen Pfarrgemeinde seinen besonderen Dank aussprach. In seinen weiteren Ausführungen legte er die doppelte sinnvolle Bedeutung des Wortes Kirche dar, wobei er besonders betonte, daß der Bau an sich nicht das Wesentlichste des Wortes ausmache, sondern vielmehr der Geist und die Haltung der Gläubigen der wahre Gehalt des Wortes sei.
Pfarrer Grimm schloß sich den Begrüßungsworten seines Vorredners an und hieß besonders Kapitel-Dekan Dr. Beil (Heidelberg), den Stadtpfarrer von Schwetzingen, Geistl .Rat Anton Geyer, die ehemaligen Seelsorger der Plankstädter Pfarrei, Pfarrer Stattelmann, Pfarrer von Gothe, Pfarrverweser Weber, Rektor Glückert, Pfarrer Dr. Lehr, die Kapläne Rubby und Schepperle, ferner Rektor a.D. Fleuchaus, den kath. Kirchchor unter Leitung von Rektor Grimm herzlich willkommen. Später galt auch sein Willkommensgruß Landrat Dr. Gaa und Landesökonomierat Seßler. Anschließend verlas er die Botschaften von ehemaligen Ortsgeistlichen, die am Jubiläumsbesuch verhindert waren. Zunächst überbrachte er die Grüße von Pfarrer Friton und die Schreiben von Heimatpfarrer Johannes Seßler, den Pfarrern Leserer, Knecht, Kuhner, Bächle und Pfarrverweser Weiß brachten so richtig und herzlich die Verbundenheit mit ihrer ehemaligen Pfarrei zum Ausdruck. Glückwünsche übersandten ferner Ministerialrat Helmling und Dr. Mitsch (Freiburg).
Den großen Reigen der Redner eröffnete Oberregierungsrat Johann Rösch und hatte mit seinem tiefgründigen Humor und seiner echten „Plänkschter Gosch“ bald einen fabelhaften Kontakt mit der Festversammlung gefunden. Er behandelte besonders den Heimatgedanken, der ja eigentlich diesem Treffen zugrunde lag, mit echtem Gefühl und bat abschließend die Plankstädter Bürger, ihre Heimatgemeinde stets hochzuhalten. – Dekan Dr. Beil sprach ebenfalls herzliche Glückwünsche aus und erhoffte weiteres Wachsen und Gedeihen der Pfarrgemeinde sowohl in räumlicher Hinsicht als auch bezüglich der inneren Entfaltung. -– Stürmisch begrüßt wurde Dekan Augenstein und er lobte das Zusammenstehen der Plankstädter in einer wahrhaft christlichen Familiengemeinschaft.
Bürgermeister Baust gratulierte der Kirchengemeinde zu ihrem Jubiläum und betonte die Wesensverwandtschaft der kirchlichen und der politischen Gemeinde. Er bat, den Pfarrer in seinen großen Vorhaben stets zu unterstützen und erhoffte auch für die Zukunft, daß die örtliche Gemeinschaft in der seitherigen Harmonie erhalten bleiben möge.
Landrat Dr. Gaa hob sein persönliches Verhältnis zur Plankstädter katholischen Kirchengemeinde hervor und führte weiter aus, daß gerade die Jahre nach 1945 gezeigt hätten, was die Kirchen im Rahmen des öffentlichen Lebens bedeuten. Es sei eine besondere Aufgabe der staatlichen Verwaltung, mit der Kirche zusammenzuarbeiten zum Wohle der gesamten Bevölkerung. – Lebhafte Begrüßung wurde auch dem evangelischen Ortsgeistlichen, Pfarrer Brandt, zuteil, als er mit seinen Kirchengemeinderäten den Saal betrat und gerade diese Tatsache darf als besonders erfreuliches Zeichen in den Beziehungen der beiden christlichen Konfessionen in Plankstadt gewertet werden. Brandt ging auf den Sinn dieser Feierstunde ein und erkannte die Arbeit der katholischen Mitbürger vor 50 Jahren an. Wenn das evangelische Pfarrhaus in der Nachbarschaft des katholischen Pfarrhauses und des katholischen Jugendheimes stände, so habe auch dies eine ganz besondere Bedeutung und verleihe Plankstadt so einen wirklich christlichen Mittelpunkt.
Der offizielle Teil war somit beendet, aber keineswegs wurde in punkto Geselligkeit das letzte Wort gesprochen. In einer wahrhaft überraschenden Weise wurde in den Räumen des Jugendheimes wirklich Ausgezeichnetes geboten, sowohl in Bezug auf körperliche Stärkung als auch hinsichtlich der Unterhaltung. Letztere bestritt vornehmlich die Musikkapelle und auch der Kirchenchor bot manchen Ohrenschmaus. So erlebten die einträchtig versammelten Pfarrangehörigen wirklich gemütliche Stunden, die darüber hinaus auch noch mithelfen werden, die dringend und bitter notwendige Kirchenrenovation durchzuführen.
Veränderungen in 100 Jahren
Wir kennen die näheren Umstände nicht genau, als im Jahre 1901 der erste Gottesdienst in der neuerbauten Kirche stattfand, wahrscheinlich jedoch verfügte der Raum noch über keine Heizung und mit Sicherheit nicht über elektrische Beleuchtung, denn elektrischer Strom kam erst im Jahre 1911 nach Plankstadt. So dürfte der von der Firma Feuerstein im Jahre 1901 gelieferte Kronleuchter noch mit Kerzen bestückt gewesen sein. Später wurden diese dann durch elektrische Kerzen ersetzt.
Aus dem Jahre 1939 finden sich Schriftstücke, in denen der Bau eines separaten Heizungskellers und einer Paramentenkammer diskutiert wird. Der Heizungskeller wurde gebaut, dem Bau der Paramentenkammer kam der Kriegsausbruch leider zuvor.
Als am Karfreitag 1945 Plankstadt von den US-Truppen besetzt wurde, kam es leider noch einmal zu einer Kriegshandlung, bei der auch die katholische Kirche in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Amerikaner rückten aus Richtung Seckenheim an, im Gewann Gehre – so ein Zeitzeuge – stand ein einsames deutsches Geschütz, das die bevorstehende Besatzung wohl verhindern wollte. Beim Schuss stand jedoch der Kirchturm im Wege und so wurde er an einer Ecke beschädigt und auch Teile des Kirchendaches wurden in Mitleidenschaft gezogen. Deshalb war nach dem Krieg eine Erneuerung des Kirchendaches unumgänglich.
Pfarrer Heinrich Grimm ließ diese Arbeit im Jahre 1953 durchführen. Den Akten ist zu entnehmen, dass man sich damals auch eine Eindeckung mit Ziegeln vorstellen konnte, dies scheiterte jedoch an der dafür nicht ausreichenden Unterkonstruktion und so wurden die bisherigen rheinischen Schieferplatten durch Moselschiefer ersetzt.
Bei der kurz danach anstehenden Innenrenovierung der Kirche ist der Zeitgeist deutlich zu erkennen, denn es kam zu der Lösung, wie wir sie bis vor kurzem vorgefunden haben. Natürlich gab es auch damals kontroverse Diskussionen, in die sich der Erbauer der Kirche, Baurat Friedrich Götz, der seinen Wohnsitz in Plankstadt hatte, massiv einmischte.
Noch kontroverser als 1954/55 wurden die Diskussionen, wie eine Kirche wohl auszusehen hat, im Jahr 1969/70, als wieder eine Renovierung stattfand. Die Reformen des II. Vatikanischen Konzils waren gerade in der Anfangsphase und die Menschen waren bereit, Althergebrachtes zugunsten neuer Formen über den Haufen zu werfen. Die schon unter Pfarrer Ludwig Bender beschlossene Renovierung wurde nun durch Pfarrer Werner Reihing in die Tat umgesetzt. Hinzu kam auch die Tatsache, dass 1969 erstmals ein Pfarrgemeinderat gewählt wurde, dem ganz andere Kompetenzen zustanden als zuvor dem Stiftungsrat. Aber auch hier musste erst der Weg erst gefunden werden. Liest man die Sitzungsprotokolle, die sich mit der Renovierung beschäftigten, dann muss man erst einmal kräftig durchatmen und kann froh sein, dass nicht alles, was damals diskutiert wurde, in die Tat umgesetzt worden ist. Wäre man den damaligen Experten – darunter auch der Kunsterzieher Prof. Dr. Richard Bellm - gefolgt, so gehörten unsere schönen Chorfenster längst der Vergangenheit an; der Altar würde wahrscheinlich auf einer Art Altarinsel in der Querschiff-Vierung stehen und die Kreuzigungsgruppe, die früher wie heute den Blick auf sich zieht, wäre aus der Kirche verschwunden.
Manche Ansichten aus damaliger Zeit muten direkt kurios an: So war die Rede von einem langen Altartisch, um den sich die Erwachsenen scharen; denn Ministranten würde es wohl in absehbarer Zeit nicht mehr geben; die Kreuzigungsgruppe habe im Altarraum nichts mehr verloren, denn sie lenke nur den Blick ab vom Opfer auf dem Altar und ähnliche Äußerungen sind zu lesen.
In dieser Hinsicht kann man die Beratungen des Renovierungsausschusses, die zur heutigen Gestaltung des Kircheninnenraums führten, nur als moderat bezeichnen. Natürlich bestand auch hier nicht immer von Beginn an völlige Einigkeit über alle Fragen unter allen Mitgliedern, aber stets kam der Ausschuss zu tragfähigen Kompromissen, die den unterschiedlichen Meinungen auch innerhalb der Pfarrgemeinde gerecht wurden. Von Vorteil war dabei, dass man vor Beginn der Beratungen eine Grundrichtung hin zu einer größtmöglichen Annäherung an den ursprünglichen Zustand der Kirche vor 100 Jahren unter Einbeziehung der erforderlichen liturgischen Veränderungen und auch technischen Erfordernisse vorgegeben hatte.
Festgottesdienst zum Kirchenjubiläum
Der Himmel über Plankstadt zeigte sich von seiner schönsten Seite, als die Glocken der mit gelb-weißen Fahnen geschmückten St. Nikolaus-Kirche am Morgen des Festsonntags (16. Mai 2004) zur Feier des 100-jährigen Weihejubiläums die Pfarrgemeinde ins Gotteshaus einluden. Die von Mesner Eugen Faulhaber in liebevoller Arbeit festlich dekorierte Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt, als unter den feierlichen Klängen der Orgel – Organist Dr. Lothar Gaa hatte Johann Sebastian Bachs Choral ‚Jesus bleibet meine Freude’ aus der Kantate 147 zum Einzug gewählt – eine große Ministrantenschar mit Oberministrant Marco Sieber sowie Kantor Christian Gund in die Kirche einzogen. Sie alle geleiteten den Zelebranten des Pontifikalamtes, Abt Dr. Fidelis Ruppert OSB, sowie die ‚Plänkschter’ Geistlichen Dekan G.R. Werner Florian aus Tauberbischofsheim, den Direktor der Kath. Akademie Freiburg, Pfarrer Thomas Herkert, Pfarrer Paul Kauß und den früheren Ortspfarrer Rudolf Grammetbauer zum Altar. (Ortspfarrer P. Bernhard Brinks SCJ weilte am Festtag krankheitsbedingt zur Kur und konnte so nicht teilnehmen.) Während die versammelte Gemeinde das Lied „Ein Haus voll Glorie schauet“ sang, inzensierte Abt Fidelis den Altar mit Weihrauch; danach begrüßte Gemeindereferentin Birgit Oestreicher-Roters mit herzlichen Worten die zelebrierenden Priester und die versammelte Gemeinde mit Bürgermeister Wolfgang Huckele an der Spitze sowie die Gäste aus nah und fern. „Alten Gebäuden und alten Menschen ist mit Pflege und Andacht zu begegnen“ Dieser Satz stand im Mittelpunkt ihrer Ausführungen und ihr Gedanke galt all denen, die an diesem Ort in den vergangenen hundert Jahren gebetet haben.
Dem Kirchenchor St. Cäcilia blieb es vorbehalten, dem Gottesdienst eine ganz besonders festliche Note zu verleihen, indem er die G-Dur Messe von Franz Schubert mit Solisten und Orchesterbegleitung zu Gehör brachte – ein besonders prachtvolles Werk des jungen Schubert, das für den Jubiläumstag wie geschaffen war. Dirigent Falko Hönisch, dem auch die musikalische Gesamtleitung oblag, hatte die Messe in sauberer und exakter Arbeit mit dem Chor einstudiert und die Pfarrei kann mit Recht stolz auf ihren Kirchenchor sein. Die Orchestermitglieder der Musikhochschulorchester Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim unterstützten wirkungsvoll die Orgelbegleitung und verliehen dem Gesamtwerk den besonderen festlichen Glanz, ebenso die Solisten Barbara Klumpp (Sopran), Erik Herrling (Tenor) und Falko Hönisch (Bass). Wieder einmal war es dem Chor und seinem Dirigenten gelungen, ein kirchenmusikalisches Meisterwerk vorzustellen.
Die Lesung (Offb. 21,10 – 14; 22 – 29) hatte Lektorin Heidi Günther übernommen und das Evangelium (Joh 17, 20 – 23) wurde feierlich von Dekan Werner Florian gesungen. Zum Zwischengesang sang die Gemeinde im Wechsel mit Kantor Christian Gund den Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte – nichts wird mir fehlen.“.
In seiner Festansprache betonte Abt Fidelis den missionarischen Geist einer Pfarrgemeinde. Ausgehend von seinen Erfahrungen als Missionsbenediktiner übertrug er den Missionsgedanken auf die Pfarrei und stellte hier besonders heraus, was die Pfarrei in den zurückliegenden 100 Jahren auch schon alles geleistet hat und worauf sie auch stolz sein könne. Er bedankte sich für die vielfältige Hilfe, welche die Abtei Münsterschwarzach aus Plankstadt erfährt. Aber der Missionsgedanke müsse viel weiter gefasst werden, wir alle müssen missionarische Menschen sein, die anderen beispielhaft vorleben, dass es sich lohnt, Christ zu sein. Abt Fidelis wäre kein echter Plänkschter und Kurpfälzer, wenn es ihm nicht gelungen wäre, seine Zuhörer während seiner Ansprache auch zum Schmunzeln zu bringen. Auch werden es Pfarrgemeinde und Verantwortliche nicht ungern gehört haben, wie gut ihm die renovierte Kirche gefällt und wie sehr sie ihn an die Kirche seiner Kindheit und Jugend in Plankstadt erinnert. Auch heute, nach 50 Jahren Abwesenheit von Plankstadt, geschehe es immer wieder, dass er von „seiner“ alten Heimatkirche träume – ein schöneres Kompliment konnte er der Jubilarin an ihrem Weihetag wohl nicht machen!
Nach dem vom Chor gesungenen Credo folgten die Fürbitten, zusammengestellt und vorgetragen von Gemeindeferentin Roters. Beeindruckend das ‚Sanctus’ der Schubert-Messe mit seinen Soloparts, wie sie auch das ‚Agnus Dei’ nach Vaterunser und Friedensgruß enthielt. Hatte zur Gabenbereitung die Gemeinde das Lied „Was uns die Erde Gutes spendet“ gesungen, so kam zum Ende des Gottesdienstes noch einmal der Kirchenchor zu vollem Einsatz, indem er den Ambrosianischen Lobgesang „Herrgott dich loben wir“, wiederum mit Orchesterbegleitung sang – wie schon die anderen Gesänge und Messteile wie geschaffen für den freudigen Anlass.
Bevor Abt Fidelis zum Ende des wunderschönen Festgottesdienstes allen seinen Segen spendete, dankte Gemeindereferentin Birgit Östreicher-Roters allen Geistlichen, den Ministranten, dem Kirchenchor, den Solisten und den Musikern für die würdige und festliche Gestaltung dieses Gottesdienstes. Sie wies auch noch einmal auf die Ausstellung zu 100 Jahre Pfarreigeschichte im Gemeindezentrum hin und dankte hierfür dem Heimat- und Kulturkreis und dem Ausstellungsteam Frau Heidrun Engelhardt-Geiß und Frau Mende sowie dem fachlichen Berater, Herrn Ulrich Kobelke, für die Zusammenstellung der Exponate. Abschließend lud sie im Namen des Pfarrgemeinderats und des Festausschusses alle Anwesenden zum Pfarrfest ins Jugendheim ein, nicht nur zum Essen und Trinken, sondern ganz besonders zum zwanglosen Gespräch.
Zum Schluss konnte man die Freude der Gemeinde über das Jubiläum noch einmal förmlich spüren, als mit Schellengeläut, den Glocken, mit Chor und Orchesterbegleitung alle das Danklied „Großer Gott wir loben dich“ sangen. Den Auszug gestaltete noch einmal besonders festlich Dr. Lothar Gaa an der Orgel mit dem Stück „Fanfare in D-Dur“ von Jacques-Nicolas Lemmens..
Im Anschluss an den Gottesdienst traf sich die Pfarrgemeinde im Hof des Jugendheims zum Pfarrfest. Der Pfarrgemeinderat hatte zum Mittagessen eingeladen und auch das Wetter leistete seinen positiven Beitrag zu einem geselligen und zwanglosen Aufenthalt unter den Kastanien. Fleißige Helfer aus Pfarrgemeinderat und der Pfarrei, ohne die eine solche Veranstaltung gar nicht möglich wäre, sorgten für eine reibungslose Bewirtung. Ebenso hatte sich dankenswerterweise der Musikverein Plankstadt bereit erklärt, die Gäste mit schmissigen Weisen zu unterhalten, was auch vortrefflich gelang. Im Laufe des Tages gesellten sich noch Dekan Berthold Enz und Pfarrer Hermann Schmitt aus St. Leon (Kaplan in Plankstadt von 1964 – 1967) zu den Festgästen. Aufgrund weiterer Verpflichtungen zumeist in den eigenen Pfarreien hatten der frühere Pfarrer Werner Reihing, Dekan Fritz Ullmer, Pater Andreas Trampota SJ sowie die Pfarrer Reinhold Killig, Wolfgang Specht und Wolfgang Streicher absagen müssen.
Bei strahlendem Sonnenschein zeigte sich auch der hohe Wert eines solchen Pfarrfestes: hier wurden alte Kontakte aufgefrischt und zahlreiche Geschichten aus alten Zeiten erzählt. Die aus Plankstadt stammenden Geistlichen trafen viele alte Bekannte und so manches „weiß du noch“ war zu hören. Auf mitgebrachten alten Fotos fand man sich wieder, beispielsweise als Ministrant und stellte erstaunt fest, dass die Jahre doch nicht ganz spurlos an einem vorübergegangen waren. Manche Gäste waren von weither angereist, weil sie im Internet von den Feierlichkeiten gelesen hatten. Auch Pfarrer Grammetbauer traf viele alte Bekannte aus seiner Plankstadter Zeit – immerhin war er von 1978 bis 1994 Pfarrer von Plankstadt – und es war nicht einfach, „überall gleichzeitig“ zu sein. Dies galt natürlich auch für Thomas Herkert, der die Gelegenheit nutzte, mit alten Freunden und Bekannten Erinnerungen aufzufrischen.
Beeindruckt zeigten sich Abt Fidelis und die anderen Geistlichen von der Ausstellung des Heimat- und Kulturkreises zur 100-jährigen Kirchengeschichte Plankstadts. Sie hatten die Gelegenheit wahrgenommen, die Ausstellung im Gemeindezentrum zu besuchen, wo Bürgermeister Wolfgang Huckele und Gemeindearchivar Ulrich Kobelke einige erläuternde Erklärungen gaben
Bis in den späten Nachmittag saß man beisammen und die Zeit wurde beim gemeinsamen Erinnern nicht zu lang. Alle aber waren sich einig, dass der Tag ein ganz besonders gelungener Festtag gewesen sei mit einem würdigen Festgottesdienst. So erntete der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Martin Muth, auch viel Lob für die ausgezeichnete Festorganisation, besonders aber für die von allen als äußerst angenehm empfundene Festatmosphäre, in welcher das Fest stattgefunden hatte. Er dankte abschließend noch einmal allen Helfern, die zu diesem Gelingen beigetragen hatten.
(Verfasser: Ulrich Kobelke)